Vertriebstext Regina Mittenhuber
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Anja Gena

Anja Gena ist Inhaberin von Stadtspiel (Ver-) Führung in Dresden. (Foto/Fotos Galerie: Ellen Türke)

„Jetzt zahlt sich gute Beziehungspflege aus“

Schnitzeljagden, mit denen sich eine Stadt auf spielerische Weise erkunden lässt, gehören nicht gerade zu den Aktivitäten, die in der Coronakrise angesagt sind. Doch genau solche Stadtspiele entwickelt und vermarktet die Dresdner Unternehmerin Anja Gena. Obwohl sie hart von der Krise getroffen ist, versucht sie, die Zeit im Home-Office produktiv zu nutzen und (Netzwerk-)Partnern etwas zurückzugeben. Mehr dazu hat mir die Inhaberin von Stadtspiel (Ver-) Führung im Interview erzählt.
von Regina Mittenhuber
Frau Gena, wie geht es Ihnen? Schnitzeljagden können jetzt ja leider nicht stattfinden, außer zuhause…
Ich habe sogar ein Do-it-yourself-Kit im Sortiment, für die Schatzsuche zuhause oder im Garten. Nur haben die Leute jetzt andere Sachen zu tun, denen ist momentan nicht nach Schnitzeljagden. Finanziell habe ich für mich ein Polster, allerdings kann ich damit nicht meine fünf Mitarbeiterinnen monatelang über Wasser halten. Trotzdem habe ich mich dazu entschlossen, für März keine Kurzarbeit zu beantragen, obwohl wir 80 Prozent Umsatzeinbruch haben. Wie ich weitermache, muss ich sehen. Für mich war erst einmal wichtig, dass wir alle vom Home-Office aus gut vernetzt sind. Die Technik und die Kommunikation funktionieren gut, wir sind jetzt anders organisiert mit neuen Online-Tools, die wir eingeführt haben. Das hatte ich schon vor einem Jahr auf dem Plan, jetzt ist die Umsetzung ganz schnell gegangen, notgedrungen. Alles, was online geht, intensivieren wir jetzt, in der Hoffnung, dass die Krise in absehbarer Zeit vorbei sein wird, wobei es im Moment ja noch nicht so aussieht. Wenn kein Umsatz da ist, fällt es schwer, sich zu entspannen, wobei ich gerade jetzt unglaublich froh bin, keinerlei Kredite zu haben. Es war schon immer mein Grundsatz, langsam und nachhaltig zu wachsen und mir sorgfältig zu überlegen, was ich investiere und was ich zurücklege.
 
Wie erleben Sie denn die Situation in Ihrem Umfeld? Sie sind ja sehr aktiv, Sie engagieren sich in Verbänden und haben ein großes Netzwerk mit anderen Unternehmer*innen. Hilft Ihnen das jetzt besonders?
Wenn ich mir anschaue, wie sich meine Unternehmerinnen-Freundinnen gegenseitig unterstützen und welche Initiativen wir ganz schnell gestartet haben, speziell auch für Dresden, kann ich sagen, dass der Zusammenhalt sehr gut ist. Ich habe zum Beispiel mit vier weiteren Unternehmerinnen eine „Dresden-Box“ entwickelt. Dahinein kommt von jedem der beteiligten Unternehmen ein Produkt. Wir werden die Box für 44 Euro verkaufen, sodass sie noch in die steuerliche Freigrenze für Firmengeschenke fällt. Vom Erlös spenden wir jeweils 5 Euro an einen Dresdner Verein. Das haben wir ganz schnell auf die Beine gestellt, innerhalb von einer Woche hatten wir die Domain, das Logo und die Webseite, nun folgt noch die Kampagne. So schnell hätten wir das in normalen Zeiten niemals hinbekommen. Und so ist es jetzt mit vielem. Auch im Verband deutscher Unternehmerinnen, da bin ich ja beim Landesverband Sachsen im Vorstand, haben wir sofort reagiert und auf Gruppen aufmerksam gemacht, die Unterstützung in der Krise anbieten. Wir haben auch eine Sprechstunde für Mitglieder eingerichtet und viele weitere Angebote. Wir helfen uns gegenseitig und es tut gut zu wissen, dass man nicht allein ist.
 
Dann bekommen Sie jetzt auch viel zurück?
Jetzt zeigt sich ganz besonders, wie wertvoll eine gute Beziehungspflege ist. Wenn man viel investiert, bekommt man auch viel zurück. Egoisten stehen jetzt ziemlich allein da. Von daher möchte ich fast sagen, dass die Krise auch etwas Bereinigendes hat.
 
Und wirtschaftlich?
Man weiß nicht, was noch kommt, aber ich bin sehr froh, dass wir hier in Deutschland leben. Wir haben ein großartiges Sozialabsicherungssystem. Und ich bin wirklich überrascht, wie gut die Politik jetzt vieles hinbekommt, ich glaube, dadurch wird das Vertrauen in die Politik gestärkt. Sonst wird ja immer viel geschimpft, doch jetzt rücken parteipolitische Interessen in den Hintergrund. Die regierenden Parteien kommen nun tatsächlich ins Handeln und konzentrieren sich auf Lösungen im Sinne des Gemeinwohls. Außerdem glaube ich, dass im Nachgang der Krise noch viel passieren wird, denn die Krise offenbart ja auch die Schwachstellen des Systems. Wer sonst immer gegen die Wand geredet hat, wird jetzt gehört, wie Ärzte, Pfleger etc., die praktisch rund um die Uhr im Einsatz sind und dabei ihre eigene Gesundheit riskieren. Dass die Zustände jetzt so dramatisch sind, führt hoffentlich im Nachgang der Krise dazu, dass diese Menschen künftig besser bezahlt werden.
 
Wie planen Sie denn jetzt weiter?
Im Moment kann man nicht wirklich planen, von daher bespielen wir jetzt unsere Social-Media-Kanäle umso intensiver. Wir posten viele Stadträtsel in Vorfreude auf Nach-Corona und haben eine Vorlage für eine Art „Stadt-Land-Fluss“ entwickelt – zum kostenlosen Herunterladen. Wir entwickeln außerdem derzeit eine Schnitzeljagd für zuhause zum Ausdrucken und auch eine Art Brettspiel, ebenfalls zum Ausdrucken für zuhause – alles Projekte, die wir schon lange auf unserer „Das-wollen-wir-mal-machen-Liste“ stehen hatten. Zudem stellen wir auf der Facebook-Seite „Dein Dresden“ Dresdner Unternehmer*innen vor, denen jetzt so wie uns der Umsatz wegbricht, um auf sie aufmerksam zu machen und auf deren Angebote hinzuweisen.
 
Wie bleiben Sie denn mit Ihren Partnern, den Wiederverkäufern, in Kontakt?
Die meisten Partner haben jetzt komplett geschlossen, wie Hotels und Buchhandlungen. Gerade Hotels werden momentan mit E-Mails überrollt. Die kommen gar nicht mehr hinterher, alle Stornierungen zu bearbeiten. Ich stehe mit vielen Partnern in Kontakt, doch aufgrund der Vielzahl an Mails, die sie gerade bekommen, verzögert sich die Rückmeldung. Natürlich bekomme auch ich Stornierungen von Partnern, doch ich versuche immer, diese abzufangen, denn irgendwann wird es doch wieder weitergehen. Ich hoffe derzeit auf das Ostergeschäft. Vielleicht gelingt es uns so, etwas Umsatz zu generieren und Vorfreude auf die bevorstehende Outdoor-Saison zu wecken. Ich bin mir sicher, dass die Freude dann umso größer sein wird, wenn wir uns draußen wieder normal bewegen dürfen.

www.stadtspiel-schnitzeljagd.de

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