Vertriebstext Regina Mittenhuber
  • Home
  • Über mich
  • Leistungen
  • Referenzen
  • News
  • Blog
  • Kontakt
Picture

Nicola Fritze

Nicola Fritze ist Vortragsrednerin und Coach. Neben dem Thema Wandel und Veränderung widmet sie sich seit vielen Jahren ihrem Kernthema Motivation.

Bereit für den Wandel

Alles, was lebt, verändert sich. So auch Menschen, Märkte und Unternehmen. Doch gerade im Berufsleben wünschen sich viele Menschen Beständigkeit und Sicherheit – die es, realistisch betrachtet, niemals geben kann. Das zu akzeptieren fällt schwer, und so ist der rasante Wandel zu einem Dauerthema geworden. Mit Nicola Fritze habe ich darüber gesprochen, warum wir eigentlich den Wandel zum Problem machen. Als Vortragsrednerin ist sie genau zu diesem Thema häufig in Unternehmen unterwegs und verrät, wie wir den Wandel erfolgreich anpacken können.
von Regina Mittenhuber
Frau Fritze, wir leben ja in ausgesprochen unruhigen und schnelllebigen Zeiten. Ständig müssen wir uns auf etwas Neues einstellen, es gibt neue Technologien, wir werden mit Entwicklungen konfrontiert, deren Ende wir überhaupt nicht absehen können. Wie soll man sich da noch auf etwas einstellen können und vernünftig seinen Job machen?
Es ist interessant, dass Sie das auch sagen. Ich höre das nämlich andauernd – dass die Veränderungen in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit erfolgen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das die Generationen vor uns auch schon so empfunden haben. Denken Sie nur an die Erfindung der Dampfmaschine und die industrielle Revolution. Das war für die Menschen genauso ein einschneidender Wandel wie für uns heute die Digitalisierung. Ich glaube manchmal, es gehört fast schon „zum guten Ton“, sich über den rasanten Wandel zu beklagen. Viele Menschen leiden auch unter dem Gefühl, dass sich alles so schnell verändert. Offensichtlich ist also unsere Wahrnehmung sehr stark auf den Wandel fokussiert. Ich frage mich, was diese Wahrnehmung mit uns macht und ob sie zuträglich ist, um sich für den Wandel mit Herzblut zu engagieren. Meine These: Wandel fordert uns immer wieder heraus aus unserer Komfortzone und das stresst uns. Wenn wir überall lesen, hören und darüber reden, wie rasant sich doch die Zeiten ändern, erzeugen wir nur zusätzlichen mentalen Stress. Die Dinge annehmen wie sie sind, ohne ständig zu bewerten und uns etwas mehr in Gelassenheit und deutlich mehr in Offenheit und Neugier zu üben, wäre besser für uns – und den Wandel.
 
Der Unterschied zu früheren Generationen ist allerdings der, dass wir heute innerhalb kürzester Zeit über alles Mögliche informiert werden. Die rasante Verbreitung der Nachrichten, die Überflutung mit Informationen, von denen wir nicht einmal wissen, ob sie wichtig, richtig oder falsch sind, die kann den Menschen schon Angst machen und sie überfordern.
Das stimmt, allerdings tragen die Menschen, die am meisten Angst haben, genau zu dieser explosionsartigen Verbreitung bei, indem sie permanent ins Internet schauen, über die sozialen Medien Nachrichten teilen und jetzt aktuell ständig nach dem Coronavirus googeln. Da frage ich mich schon, wie es um die eigene Selbstbestimmung bestellt ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Menschen, bevor sie in Panik und Aktionismus verfallen, einfach mal tief durchatmen und dann überlegen würden, welches Verhalten notwendig und hilfreich ist. Denn Veränderungen gibt es immer. Und ich kann sehr wohl entscheiden, wie ich damit umgehe, was ich daraus mache. Viele Menschen bereiten sich selbst unglaublichen Stress, indem sie, sobald sie etwas Neues hören, sofort meinen, darauf reagieren zu müssen – in welcher Form auch immer.
 
Dieser Aktionismus ist ja auch in den Unternehmen zu beobachten – da meint man, jeden Trend aufgreifen zu müssen. Die Mitarbeiter müssen mitziehen, ob sie nun wollen oder nicht.
Ja, weil man meint, man würde sonst hinterherhinken. Kaum wird irgendetwas in die Welt gesetzt, zum Beispiel agiles Arbeiten, meint man, man müsste auf den Zug aufspringen. Dabei liegt es doch in der Verantwortung der Führungskräfte, erst einmal genau zu prüfen, ob etwas wirklich sinnvoll für die eigene Organisation ist oder ob man lieber beim Alten bleibt. Man muss nicht zwingend alles neu machen, nur weil es etwas Neues gibt. Bei den meisten Vertriebsorganisationen würde das absolute Chaos ausbrechen, wenn alle agil arbeiten würden.
 
Umgekehrt wirft man genau solchen Leuten, die besonnen an etwas Neues herangehen und nicht sofort jeden Hype mitmachen wollen, häufig vor, sie seien Bremser und würden alles blockieren.
Leider. Ich finde nämlich, dass solche Leute ganz wichtig sind. Jedes Team sollte ein, zwei Mitarbeiter haben, die sehr kritisch erstmal alles hinterfragen und eben auch die Risiken und Probleme ansprechen, die eine Veränderung mit sich bringen könnte – ob das jetzt eine Umstrukturierung der Abteilung ist oder eine völlig neue IT. Wir brauchen unbedingt auch die Zauderer und Zögerer, denn sie können vor Fehlentscheidungen bewahren.
 
Die Herausforderung ist ja schon zu entscheiden, was man mitmacht und was nicht. Es steht immer auch die Befürchtung im Raum, Entwicklungen zu verschlafen, das können wir heute ja zum Teil recht deutlich beobachten, zum Beispiel in der Industrie. Man weiß nicht, wo der Trend wirklich hingeht, das sieht man immer erst hinterher. Von daher gibt es doch immer diese Unsicherheit, Fehlentscheidungen zu treffen.
Wichtig ist, dass Führungskräfte und Verantwortliche genau darüber mit ihren Mitarbeitern sprechen. Viele bringen das nicht fertig. Dabei ist es überhaupt kein Zeichen von Schwäche, zuzugeben, dass man etwas nicht weiß und natürlich auch nicht absehen kann, welche Folgen eine Entscheidung hat. Wenn man ehrlich ist und seine Mitarbeiter in die Entscheidungsfindung einbezieht, dann ist es auch nicht schlimm, Unsicherheiten anzusprechen – im Gegenteil, das ist sogar vertrauensbildend. Dagegen erzeugt es Unsicherheit, wenn man gar nichts sagt und alles mit sich herumträgt. Damit sind wir übrigens auch genau bei dem ersten entscheidenden Hindernis, um den Wandel erfolgreich anzupacken: der Emotion.
 
Emotionen spielen überall mit hinein…
Ja, nur sind sich viele Menschen ihrer Emotionen überhaupt nicht bewusst. Ich halte es für sehr wichtig, im Kontakt mit seinen Emotionen zu sein und in sich hinein zu spüren, was man wirklich fühlt, wenn man an diese oder jene Veränderung denkt. Wenn man gar nicht daran denken möchte, ist das ja schon ein untrügliches Zeichen dafür, dass es einem schlecht damit geht.
 
Was wäre die Abhilfe?
Mit anderen darüber zu sprechen, ehrlich mit seinen Emotionen, seinen Ängsten und Widerständen umzugehen, das Team mit einzubeziehen und zusammen zu überlegen, wie man jetzt am besten an die Sache herangeht. Das wäre für viele Menschen eine enorme Erleichterung.
 
Welche weiteren Hindernisse blockieren uns, den Wandel anzupacken?
Mangelnde Energie. Denn etwas anders zu machen, ist anstrengender! Jede Veränderung kostet einen Mehraufwand an Energie, und die muss ich haben. Wenn meine Führungskraft plötzlich auf die Idee kommt, das Vertriebsgebiet neu aufzuteilen oder einen Prozess zu ändern und ich bin mit meiner Energie ohnehin schon am Limit, werde ich mich sofort von den Veränderungen überlastet fühlen und in den Widerstand gehen. Ich muss mir also überlegen, wofür ich meine Energie aufwende, wie ich sie vielleicht anders verteilen kann und wie ich neue Energie tanken kann. Das gilt auch für Veränderungen, die ich mir persönlich vornehme – wie mehr Sport zu machen oder mit dem Rauchen aufzuhören. Auch wenn ich weiß, dass es gut für mich wäre, schaffe ich die Veränderung nicht, wenn ich keine Energie dafür übrighabe. Natürlich erfordert das wieder Ehrlichkeit sich selbst gegenüber: Habe ich überhaupt noch Kapazitäten frei, um etwas anders zu machen oder arbeite ich bereits am äußersten Limit?
 
Also positive Emotionen und die nötige Energie für den Wandel?
Ja, das sind die ersten zwei der vier Erfolgsfaktoren, um den Wandel anzupacken. Der dritte Erfolgsfaktor sind die Fähigkeiten. Da denkt man vielleicht nicht sofort daran, doch es ist klar, dass ich das, was ich künftig anders machen will, auch können muss. Wenn jemand im Vertrieb plötzlich telefonische Kaltakquise machen soll und er hat das noch nie vorher gemacht, oder er soll jetzt über Xing und LinkedIn neue Kontakte herstellen und pflegen – dann muss er wissen, wie er dabei am besten vorgeht.
 
Und der vierte Erfolgsfaktor?
Das ist der Sinn. Also das Wissen darum, wofür man etwas macht. Warum ist mir wichtig, was ich tue? Wofür ist es gut? Welche Werte kann ich dadurch leben? Wenn der Sinn nicht gegeben ist, fehlt der innere Antrieb.
 
Ich glaube, gerade da gibt es häufig eine Diskrepanz zwischen dem, was man selbst als sinnvoll erachtet und dem, was man vorgegeben bekommt, zu tun.
Ja, und genau deshalb ist es so wichtig, sich selbst zu fragen, was einem wirklich wichtig ist. Ich habe im Coaching schon oft erlebt, dass Menschen zunächst einen Sinn genannt haben – zum Beispiel Erfolg –, doch wenn ich etwas tiefer nachgefragt habe, dann wurde deutlich, dass das nicht das ist, was sie selbst als Sinn empfinden, sondern etwas, das ihnen von außen vorgegeben wurde.
 
Was macht man genau in solch einem Fall?
Wenn ich feststelle, dass ich in dem, was ich tun muss, keinen Sinn sehe, dann wird es sehr schwierig, Veränderungen erfolgreich mitzutragen. Denn ich stehe ja nie wirklich dahinter. Wer in einem Unternehmen arbeitet und etwas tun muss, das seinen inneren Werten zuwiderläuft, der wird dort niemals glücklich werden und kann seine Leistung nicht voll einbringen. Man kann das natürlich ansprechen und versuchen zu ändern – doch wenn die Unternehmenskultur entsprechend geprägt ist, stehen die Chancen gering, dass sich gerade da etwas ändert. Von daher wäre es die logische Konsequenz, sich einen anderen Arbeitsplatz zu suchen, der mit dem eigenen Wertesystem übereinstimmt – und damit vollzieht man ja für sich selbst auch schon einen erfolgreichen Wandel.

www.nicolafritze.de

Impressum

Datenschutzverordnung

Kontakt

Bild

Vertriebstext Regina Mittenhuber © 2019
designed by Schacht3

  • Home
  • Über mich
  • Leistungen
  • Referenzen
  • News
  • Blog
  • Kontakt