Vertriebstext Regina Mittenhuber
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Steffi Bieber-Geske

Steffi Bieber-Geske ist Verlegerin, Autorin, Journalistin, Messeorganisatorin und Netzwerkerin. Den Berliner Kinderbuchverlag Biber & Butzemann hat sie 2010 ins Leben gerufen.

„Der Vertrieb ist ein Puzzle“

Vor zehn Jahren gründete Steffi Bieber-Geske ihren Kinderbuchverlag Biber & Butzemann. Damit hat sie sich eine Nische erschlossen: Regionale Leseabenteuer, mit denen Kinder – und auch deren Eltern – bekannte und weniger bekannte Urlaubsregionen auf spannende Weise kennenlernen. So individuell die Geschichten auf die jeweilige Region zugeschnitten sind, gestaltet sich auch der Vertrieb: Denn ein Patentrezept für den Erfolg der Bücher gebe es nicht, sagt die Verlegerin. Vielmehr sei der Vertrieb ein „Puzzle“ aus ganz unterschiedlichen Maßnahmen.
von Regina Mittenhuber
Wer sich in der Verlagsbranche selbstständig macht, braucht entweder sehr viel Mut oder sehr viel Leidenschaft und Begeisterung. Nur so ist es möglich, in dem schwierigen und von ständigen Veränderungen geprägten Marktumfeld das nötige Durchhaltevermögen aufzubringen. Bei Steffi Bieber-Geske ist sicherlich letzteres der Fall – denn als Mutter zweier Söhne entwickelte sie die Idee zur spannenden und gleichzeitig informativen Kinderbuch-Urlaubslektüre spontan und sozusagen aus der Not heraus: Für einen Rügen-Urlaub suchte sie kindgerechten Lesestoff für diese Region – und weil sie nichts Passendes fand, machte sich die gelernte Journalistin selbst ans Werk. Der große Erfolg motivierte sie weiterzumachen: Heute umfasst das Sortiment rund 65 Titel, mit denen Kinder ganz unterschiedliche Teile Deutschlands kennenlernen können sowie auch einige wenige Städte im Ausland. Bieber-Geskes Ziel ist es, flächendeckend für jede Region in Deutschland spannende Leseabenteuer anbieten zu können: „Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf Deutschland.“
 
Mehrere Kanäle
Dass sie für den Vertrieb unter anderem regionale Touristikpartner akquiriert, ergibt sich nahezu von selbst: Da in den Geschichten zum Beispiel Museen, Erlebnisparks und andere auch für Kinder spannende Ausflugsziele vor Ort erwähnt werden, versucht sie diese als Vertriebspartner zu gewinnen. Rund ein Drittel der Verkäufe erfolgt über Tourismuspartner, schätzt die Verlegerin. Ein weiteres Drittel erwirtschaftet sie über regionale, stationäre Buchhändler und das restliche Drittel über den Online-Handel wie Amazon. Mit einem eigenen Online-Shop hat sich die Unternehmerin lange Zeit zurückgehalten – bis vor wenigen Tagen: „Für mich ist der Verlags-Online-Shop unter anderem die Chance, mit Kunden direkt zu kommunizieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, alle Bücher direkt von uns zu beziehen.“ Dass sie einen festen Kundenstamm hat, der ihr treu bleibt und auch Wünsche äußert, ist ihr wichtig: „Wenn Kunden verstärkt nach einem Titel zu einer bestimmten Region fragen, ist das für mich ein Ansporn, dem auch nachzukommen. Ich beschäftige mehrere Autoren – manche sind spezialisiert auf bestimmte Teile Deutschlands, bei einer Autorin weiß ich, dass ich ihr wirklich alle Reiseziele anvertrauen kann.“
 
Außendienst funktioniert nicht mehr
Der Vertrieb gestaltet sich für Steffi Bieber-Geske zunehmend „wie ein Puzzle“: „In den Anfangsjahren lief noch alles über Außendienstmitarbeiter, die die Buchhändler besucht haben. Das funktioniert schon seit Längerem nicht mehr, sodass ich mich von den Vertriebsmitarbeitern getrennt habe. Die Händler haben entweder kaum noch Zeit für solche Besuche bzw. wollen sie nicht von Außendienstmitarbeitern besucht werden. Viele kaufen auch über Einkaufsgenossenschaften ein, der Einkauf und das Kundenverhalten in der Branche ist gerade extrem im Umbruch. Wenn ich allerdings als Verlegerin persönlich in die Buchhandlung komme, die Bücher zur jeweiligen Region vorstelle und noch einen Stapel Karten Postkarten als kostenlose Beigabe für die Händler bzw. deren Kunden dalasse, kommt das sehr gut an.“ Ebenso das Engagement der Autoren: „Wenn ein Autor in seiner Heimatregion Lesungen organisiert, sehr medienaffin ist und durch seine persönlichen Kontakte den jeweiligen Titel bekannt macht, erzeugt er dort unmittelbare Nachfrage. Das natürlich schätzen die Händler sehr und dann sind sie auch gerne bereit, meine Titel prominent zu präsentieren. Das fördert ja unmittelbar den Verkauf.“
Generell, so Steffi Bieber-Geske, seien Buchhändler und Tourismuspartner aus weniger bekannten Urlaubsregionen sehr viel aufgeschlossener als zum Beispiel Partner aus Bayern: „Das ist vollkommen unterschiedlich, es hängt vielleicht auch vom persönlichen Geschmack ab – doch insgesamt ist es tatsächlich so, dass der stationäre Vertrieb gerade in den Regionen besonders gut funktioniert, die touristisch noch nicht so stark frequentiert sind.“
 
Messen und Kooperationen
Buchmessen sind – außer in Zeiten von Corona – wichtige Plattformen, um als Verlag von den Händlern wahrgenommen zu werden und persönliche Kontakte herzustellen und zu pflegen. Die Verlegerin hat auch selbst eine Messe ins Leben gerufen: Die „BUCHBERLIN“ ist die drittgrößte Buchmesse in Deutschland. Regionale Veranstaltungen wie „Dresden (er)lesen“ zum „Tag des offenen Denkmals“ nutzt Steffi Bieber-Geske, um dort ihre Bücher zu präsentieren und auch direkt an die Endkunden zu verkaufen. Darüber hinaus kooperiert sie mit anderen Verlegerinnen, die beispielsweise auf Töpfermärkten oder Stadtfesten ihre Bücher mitverkaufen. „Für einen kleinen Verlag sind Kooperationen unheimlich wichtig“, sagt Steffi Bieber-Geske. Gemeinsam mit anderen unabhängigen Verlagen ist auch der Katalog „Schöne Bücher“ entstanden, in dem ihre Bücher präsentiert werden.
Ein ganz neuer Vertriebskanal hat sich für die Verlegerin durch direkte Nachfrage ergeben: Die Empfehlung sogenannter „Bücherfeen“ auf Bücherpartys, die ähnlich dem Tupperware- und Direktvertrieb-Prinzip funktionieren, jedoch auf Empfehlungsbasis. „Diese Zusammenarbeit ist sehr gut angelaufen. Ein Teil meines Programms soll demnächst auch zentral in den Katalog aufgenommen werden.“
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Die BUCHBERLIN wurde von Steffi Bieber-Geske gegründet. (Foto: Hieu Van, Offenblende)

Social Media und PR

Social Media spielt für den Vertrieb und die Kundenkommunikation eine wichtige Rolle – wobei Facebook zunehmend an Bedeutung verliere und Instagram sich zur zentralen Social-Media-Plattform entwickle. „Als kleiner Verlag schalte ich keine Anzeigen. Es läuft alles über die direkte Kommunikation“, sagt Steffi Bieber-Geske. „Social Media hilft auf jeden Fall, Neukunden zu gewinnen und Kunden zu binden – wobei ich als Verlegerin von Kinderbüchern Kunden nicht unbegrenzt halten kann. Irgendwann sind die Kinder aus dem Alter heraus, deshalb brauche ich beides: fortlaufend neue Kunden und treue Stammkunden und Stammleser, die die Bücher auch empfehlen und gerne verschenken.“
Klassische PR-Arbeit – mit dem Ziel, in Frauenzeitschriften, Eltern- und Reisemagazinen auf sich aufmerksam zu machen – hat Bieber-Geske jetzt begonnen. „Damit möchte ich bei den Zielgruppen noch bekannter werden und entsprechende Nachfrage generieren.“
Da es sich um Kinderbücher und Urlaubslektüre zugleich handelt, finden naturgemäß in der Urlaubssaison die meisten Käufe statt. „Der Lockdown hat mich glücklicherweise nicht ganz so hart erwischt, weil während dieser Zeit tatsächlich mehr gelesen wurde – und Eltern auch ganz gezielt nach passenden Kinderbüchern gesucht haben. Allerdings bin ich froh, dass die Reisesaison jetzt doch noch begonnen hat. Und ich hoffe, dass sich der gegenwärtige Trend, jetzt in Deutschland Urlaub zu machen, auch noch mal positiv auf den Verkauf meiner Bücher auswirkt.“

www.biber-butzemann.de

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